Ambidextrie bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, gleichermaßen auf die Anforderungen des operativen Geschäfts und die Erfordernisse zur Entwicklung von Innovation ausgerichtet zu sein. Vor kurzem haben wir den ersten Teil zum Thema Ambidextrie veröffentlicht.  In dem ersten Blog zu Ambidextrie ging es um die Bedeutung für Unternehmen. Und um die Haltung: Das mache ich mit links. „Das mach ich mit links“ könnte eine Lust auf das Neue erzeugen. Damit wird eine neue Leichtigkeit im Unternehmen vermittelt.

Hören Sie den zum Thema „Ambidextrie – das mach ich mit Links“ meinen Podcast

 

 

 

Im zweiten Teil des Blogs zu Ambidextrie reflektieren wir den Aspekt Leadership, damit Ambidextrie gelingt.

Auf der einen Seite geht es in Unternehmen ja um das operatives Geschäft – auf der anderen Seite um die Innovationsfähigkeit. Daraus ergibt sich ein Spannungsbogen.
Ambidextrie steht für die Fähigkeit widersprüchliche oder in einem Spannungsverhältnis stehende Handlungsstränge parallel zu verfolgen.

Das Wort Spannungsverhältnis liest sich so einfach. Hat es aber in sich:
Wenn der Vorgesetzte voll verkrampft ist, wird der anstehende Change-Prozess anstrengend und angstbesetzt sein.

Kürzlich begleitete ich ein mittelständisches Unternehmen in einem Transformationsprozess. Die Firma stand vor einer großen Herausforderung:
Der Prozessmusterwechsel von konventionellen Mainframe-Rechnern, zu cloud-basierten Interconnectivity Plattformen und open-Source Programmierumgebungen bedeuten Neuland zu erkunden. Smart technology war die Richtschnur des Handelns für morgen. Fertigungsabläufe sollten digitalisierter werden. Und es sollte zu Effizienzvorteilen für die Fertigung kommen. Der Druck auf die Führungskräfte stieg enorm. Der Widerstand in der Belegschaft gegen die geplanten Maßnahmen jedoch auch.

Leadership und Ambidextrie

Im Workshop mit Führungskräften erörterten wir die wichtigsten Aspekte zu den Themen Leadership und Ambidextrie.

Wie hoch ist die Verspannung im Team?
Wie hoch ist die Lebens-Spannung?
Wie hoch ist die Anspannung im Meeting?
Welche Form von Entspannung ist möglich?

Für eine gute Diagnostik messen wir die Spannung Ihrer Führungskräfte im Unternehmen: Was würden Sie diagnostizieren, wenn man die Führungskräfte in Ihrem Unternehmen auf die Untersuchungsliege legen würde?
Voll verspannt – oder total erschlafft?

Verändern Sie Ihre Spannungs-Frequenz und arbeiten Sie an Ihrer Leitfähigkeit, um die internen Widerstände im Team zu senken.

In der 7. Klasse wird zum Thema Elektrotechnik das Ohmsche Gesetz vermittelt.
Das Ohmsche Gesetz stellt den Zusammenhang zwischen Strom I, Spannung U und Widerstand R dar.
Das Gesetz besagt, dass die Stromstärke I in einem Leiter und die Spannung U zwischen den Enden des Leiters direkt proportional sind. Die Formel U = R x I ist eine mathematische Darstellung dieses Gesetzes.
Wenn wir nach R umformen heißt das: Je höher also der Widerstand in der Belegschaft, desto höher muss die Spannung sein, um die gleiche Stromstärke zu erzeugen.
Bei gleichbleibender Spannung U und bei gleichmäßiger Erhöhung des Widerstandes R, verringert sich der Strom I um 1/R. Das bedeutet, ein doppelt so großer Widerstand führt zu einer Halbierung des Stroms. Oder anders herum, eine Halbierung eines Widerstands führt zu einem doppelt so großen Strom.

Was bedeutet das im Unternehmenskontext?

Wenn wir das Ohmsche Gesetz also auf den Unternehmenskontext übertragen, bedeutet dies, dass der Innovationsstrom in Unternehmen durch den inneren Widerstand der Mitarbeitenden verringert wird. Das blöde daran ist, dass die notwendig höhere Spannung mit reflektorischer Verspannung der Mitarbeitenden bei mit steigendem Widerstand einhergeht.
Die Spannung der MA manifestiert sich körperlich in Verspannungen: Nackenverspannungen, nächtliches Zähneknirschen, Magenschmerzen und Rückenschmerzen. Psychosomatische Marker können ein guter Parameter für den Widerstand in den Unternehmen verstanden werden.

Was bedeutet dies für das Thema Führung?

In Workshops arbeite ich mit Teams von Führungskräften daran, die Leitfähigkeit zu erhöhen und die Widerstände zu verringern. Der Führungsstil bestimmt die Leitfähigkeit und den Widerstand in Projekten. Führen heißt Leiten. Bei einigen muss die Leitung verkürzt werden.

Je geringer der Widerstand, desto besser flutscht das Projekt. Das setzt wiederum voraus, dass die Führungskräfte selbst locker und gelassen sind. Denn in der Anspannung wird nur Verkrampfung entstehen, was widerum den Widerstand erhöht.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Ihr Gesprächspartner in einem Meeting Ihre Verspannung unbewusst wahrnimmt: Der vorgeschobene verkrampfte Kiefer, die gepresste Stimme, die Mimik und Gestik lösen eine Alarmstimmung aus. Das vegetative Nervensystem ist auf Hochtouren. In einer solchen Unsicherheit fahren die Alarmsysteme hoch. Über Spiegelneurone nehmen Menschen unbewusst die Anspannung der anderen wahr.

Wie äußern sich Widerstände? Passive Aggression, Konflikte und Krankheitstage sind wichtige Parameter und können als Widerstand im Projekt eingeschätzt werden. Führungskräfte haben die Aufgabe, Sicherheit zu vermitteln. Das senkt den Widerstand und erhöht die Leitfähigkeit.

Pulse-Check für Führungskräfte

Im Führungs-Kräfte-Workshop checken wir den Puls des Unternehmens und schauen auf Widerstände, Spannung und den Innovationsfluss im Unternehmen. Gemeinsam geht es im ersten Schritt um Orientierung.
Wo geht die Reise hin?
Hinterfragen Sie die Kommunikation
Wie können Ihre FK in den Dialog kommen? (Dialog ist keine informationelle Einbahnstraße)
Wie können Sie Ihren Mitarbeitenden begegnen, damit diese ihre Bedürfnisse und Befürchtungen artikulieren können?
Klären Sie die Frage: Wie nimmst Du Führung wahr?
Etablieren Sie Treiber und Vermittler im Transformationsprozess – wie machst Du das?
Hinterfragen Sie Prozesse und Strukturen – wie realistisch sind die Wünsche?
Woran merken oder spüren es die FK, dass sich der Widerstand verändert hat?
Wie gelingt Partizipation?
Was braucht es an Haltung?
Und zum Thema Selbst-Führung: Wie schaffst Du den Spagat? Morgens um 6 online – bis 23 Uhr on mails
Kultur – was haben wir denn schon, auf das wir bauen können?

Erarbeiten Sie Hilfestellungen für die FK

Tipps & Tricks im Alltag helfen, anders mit der Anspannung umzugehen
Entwickeln Sie Nuggets als Anregungen zum Umgang mit Stress-Situationen
So können sich die FK bewusst machen, welche Faktoren auch die Resilienz im Unternehmen stärken.

Genau hier setzt der Frequenzwechsel ein: Raus aus der alten angestrengten Machen-Frequenz rein in eine neue co-kreative Gelingen-Frequenz schalten.

Wie gelingt die Umsetzung von Ambidextrie in Unternehmen? Wir nutzen 4 konkrete Ansätze:

1) Die Entwicklung einer neuen inneren Haltung bei den Führungskräften, die dieses Bewusstsein verkörpern und sinnstiftend vermitteln. Die innere Haltung beeinflusst den Team-Spirit in Ihrer Organisation.
Der Mind-Set-Change in den Köpfen der Top-Führungskräfte entscheidet, ob ein Transformationsprojekt tatsächlich erfolgreich sein wird. Zukünftig braucht es eine Haltung des sich Einlassens auf das Neue. Spielerische Experimentierfreude und Staunen, was alles geht.
Der Inhaber eines mittelständischen Unternehmens sagte zu mir im Coaching: In meinem Unternehmen habe ich eine große Entwicklungsabteilung mit 1.500 Menschen – meine Mitarbeitenden! Diese Äußerung respräsentiert nicht das alte Kosteneinspardenken sondern vermittelt das Potenzial, das es zu heben gilt.

 

2) Leading from the inside out: Ganzheitliche Verhaltensmaßnahmen werden in Schulungen für FK und Mitarbeitende integriert. Ambidextrie lässt sich trainieren, damit Transformationen ermöglicht werden, die im Ergebnis leicht und anstrengungsfrei gelingen.

Agile Methoden, Techniken und Tools sind wichtige Ausführungswerkzeuge zur Neuausrichtung von Unternehmen. Doch zuvor braucht es einen inneren Klärungsprozess. Nicht die Methoden und Tools stehen im Vordergrund, sondern die Haltung der Unternehmensleitung und der Führungskräfte. Leading from the inside out ist das Vorgehensmodell.
Die Voraussetzung dazu ist eine innere Haltung, die Lockerheit und Gelassenheit ausstrahlt. Wir brauchen Führungspersönlichkeiten, die selbst ent-spannt sind.
Erst dann wird es überhaupt möglich, das Potenzial von Menschen aus dem New-Work-Blickwinkel sehen, wie co-kreativ gemeinsam Neues gestaltet werden kann. Der Umgang mit Widersprüchen und das Ansprechen persönlicher Bedürfnisse und Befürchtungen sind dazu wichtig.

 

3) Steigerung der Resilienz, der Gesundheitsförderung und Salutogenese im Unternehmen. Damit sind nicht primär Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement gemeint. Sondern eine strategische Ausrichtung, wie gesundes Wachstum gelingt. Wichtig dabei ist, dass organisationale Achtsamkeit eng mit Agilität und Resilienz verknüpft werden.

 

4) Betrachtung des Unternehmens als Organismus, der durch gute Kommunikation stimmige Teambedingungen und intrinisch motivierte Prozesse für eine organische Unternehmenskulturentwicklung schafft.

Was erwarten andere von mir?
Welches Klima herrscht in unserem Unternehmen?
Wie ist unser Team-Spirit?
Wie gehen wir miteinander um?
Sind wir mutig und fehlerfreundlich?
Sprechen wir Konflikte klar und deutlich an?

Führungskräfte haben die Aufgabe, Vertrauen innerhalb des Unternehmens zu schaffen und Sinnhaftigkeit zu vermitteln. Das senkt die Widerstände im Projekt und erhöht den Innovationsfluss. Das setzt voraus, dass sie selbst entspannt und locker sind. Und sich auch trauen, auf etwas Neues einzulassen.

Am Ende kommt es aber wie immer auf die Menschen an – auf ihren Mut und ihre Haltung, ihre Leidenschaft und ihre Verantwortung. Und auf das Vertrauen, das man ihnen entgegenbringt.

Machen Sie einen Frequenzwechsel und modulieren Sie Ihre Spannungsfrequenz auf Gelassenheitsniveau.

Hören Sie dazu auch den 2. Teil meiner Podcastreihe „Braindrops“ zum Thema „Ambidextrie“.

Weitere Podcastfolgen zu Führungsthemen finden Sie auf den führenden Podcast-Kanälen, wie Google Podcast, Spotify, iTunes etc.

Wenn Sie möchten, dass ich Sie im Coaching beim Wechsel der Frequenz begleite, dann schicken Sie mir bitte einfach eine e-mail. Ich rufe Sie dann an.

 

 

 

Danke, für’s Teilen. Keep cool and carry on!

Kreative Grüße – Ihr Jörg Schröder

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